Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) geistert seit einigen Jahren als neues Hype-Thema in Dauerpräsenz durch die Medien. Einmal als Heilsbringer, weil dadurch viele Routinearbeiten erledigt werden könnten oder die KI auch komplexe Muster und Zusammenhänge zwischen Daten wesentlich schneller analysieren kann als ein Mensch. Gerade auch im Hinblick auf den immer deutlicher zutage tretenden Fachkräftemangel ruhen somit große Hoffnungen auf der Reifung dieser Technologie. Auf der anderen Seite stehen diffuse Ängste und Horrorszenarien aus Science Fiction Filmen von ‚War Games‘ bis ‚Ex Machina‘. Für viele war das Thema allerdings bisher eher zu abstrakt und schwer greifbar. Mit ChatGPT, einer Chat KI von OpenAI, hat sich dies nun grundlegend geändert.

Jeder kann sich dort registrieren und selbst ausprobieren, ob der künstliche Gesprächspartner auf Fragen oder Aufgabenstellungen zufriedenstellende Ergebnisse zurück liefert. Schulen und Universitäten fürchten schon, dass von ChatGPT erstellte Ausarbeitungen als kaum zu unterscheidende Arbeiten von betrugswilligen Schülern und Studenten als Eigenleistungen ausgegeben werden.

Aber das ist nur der Anfang: Die KI kann auf Wunsch auch bereits Programmcode erstellen. Die Erstellung von neuen Tools für Cyberangriffe ist damit auch für den Nicht-Fachmann nur wenige Klicks entfernt. Noch ist dies aufgrund der beschränkten Fähigkeiten der KI Zukunftsmusik, aber es zeigt deren Gefahrenpotenziale. Und dann lässt sich die KI ja auch noch für Deep-Fakes benutzen und entwertet somit Fotos und Videos als Realitätsabbildungen oder ermöglicht gefälschte Sprachanrufe mit beliebigen Inhalten.

Im Bereich Cybersecurity ist ein Wettrennen zu erwarten: Die Angreifer werden sie zum Finden und Ausnutzen von Schwachstellen nutzen und um unsere hoch digitalisierten Prozessabläufe zu sabotieren und die Anbieter von Sicherheitssystemen, um die Angreifer aufzuspüren und zu bekämpfen – eine weitere Form des „Stellvertreterkriegs“ mit unsicherem Ausgang. Auch wenn das alles sehr ernüchternd klingt, ist es doch jedem zu empfehlen, sich der Materia zu stellen und sich damit zu beschäftigen, denn sie wird uns in den nächsten Jahren sicher noch in vielen Produkten und Ereignissen begegnen.

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